DR Kongo

SCPNCK

Auf dem riesigen Kivusee, der die Grenze von DR Kongo zu Ruanda markiert, liegt die „Insel des Friedens“ Íle Idjwi. Die ressourcenreichen Region ist der Schauplatz von seit Jahrzehnten anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Zivilbevölkerung leidet am meisten unter der anhaltenden Gewalt. Die Insel Idjwi ist ein Ort der Zuflucht für die leidenden Menschen; hier erscheint der Krieg in den Hügeln rund um den See in weiter Ferne. Flüchtlinge, ehemalige Rebell*in und Opfer der Konflikte leben auf der Insel als Nachbar*innen zusammen, in Dankbarkeit für ihren Inselfrieden.

Dies- und jenseits der Ufer herrscht grassierende Armut. Die Menschen leben von Subsistenzwirtschaft, dem Verkauf von ausgebuddelter Coltanerde und der kleinteiligen Kaffeeproduktion. Die Grundstücke der Farmer*innen sind sehr klein, einige Dutzend Kaffeepflanzen teilen sich den Platz mit Maniok, Bananen und anderen Feldfrüchten. Auf den vulkanischen Böden wachsen vornehme Bourbon-Pflanzen, deren Kirschen in mühsamer Handarbeit geerntet werden. Verarbeitet werden die Kaffeekirschen in den Micro-Stations der Kooperative in einigen zentralen Communities. Das Ziel der Kooperative CPNCK ist, mit ihrer Arbeit Ex-Kämpfer*innen, Frauen und junge Menschen zu ermächtigen, durch Kaffee die Situation zu verbessern. Ihre eigene und damit die der ganzen Region.

Der hoch angesehene Kooperativenchef Gilbert Makele engagiert sich rund um die Uhr für die Idjwi Community und treibt die Weiterentwicklung der Kaffeekooperative visionär voran. Mit der Fertigstellung des Kleinwasserkraftwerks auf der Insel durch das EWB Projekt kann nun die Kooperative preiswerter und damit wirtschaftlich sinnvoll verarbeitende Prozesse am Kaffee vornehmen. So können Mitarbeiter*innen der Kooperative endlich das Hulling ihrer Samples vornehmen und den Rohkaffee anschließend in ihrem Lab den Kaffee analysieren, rösten und verkosten. Bei unserem Besuch 2021 trafen wir den dato einzigen Q Grader der DR Congo. Heute arbeitet Mosés bei einer Kaffeekooperative in Kalehe auf der kongolesischen Seite des Kivusees.

Das Parchment von SCPNCK reist von der Insel aus per Boot zum ruandischen Ufer im Osten des Sees. Hier wird das Parchment umgeladen, verarbeitet und dann durch Tansania an den Indischen Ozean gebracht. Normalerweise würde das Containerschiff ums Horn von Afrika ins Rote Meer fahren und den Suezkanal zum Mittelmeer passieren, doch auch hier ist nun Krieg, auf dem Wasser. Die Lieferung 2023 ging noch unbeschadet an den Gefechten vorbei durch den Suezkanal. Doch die Route neuer Lieferungen ist ungewiss – die meisten Reedereien schippern mittlerweile ums Kap der Guten Hoffnung über den Atlantik zu uns nach Europa.

In Zusammenarbeit mit TSU freuen wir uns, euch endlich nach 6 langen Jahren das Ergebnis unserer Partnerschaft vorstellen zu dürfen. Dieser Kaffee hat eine gefährliche Reise hinter sich, um seinen Trinker*innen die Hoffnung auf Frieden zu vermitteln. Jede getrunkene und gezahlte Tasse hilft den Bewohner*innen von Idjwi, diese Hoffnung nicht aufzugeben. Ihr leckerer, exotischer, organic-zertifizierter Spezialitätenkaffee ist das Resultat ihrer inspirierenden Entwicklung.