Im Moment ist unser Sortiment so schmal wie noch nie zuvor in unserer cumpa Geschichte, mit nur 5 Kaffees im Angebot. Und das ist auch gut so, so hatten wir das geplant. Denn durch den Abverkauf unserer Lagerware konnten wir frische Ware nachbestellen, von der die erste Ladung letzte Woche eingetroffen ist.
Nachdem wir 2022 keine Microlots aus Peru importiert haben, sind wir jetzt wieder mit frischer Ware in den Startlöchern. Dabei gibt es einige bewährte Klassiker und auch Neuerungen. Die größte Neuerung zuerst: Peru Bio Robusta! Peru ist offiziell ein Land mit 100% Arabica Produktion. Doch auch hier macht sich der Klimawandel immer stärker bemerkbar, während gesetzliche Neuerungen wie das Lieferkettengesetz die Handlungsfähigkeit der Menschen im Kaffeeanbau weiter einschränkt. Deshalb fördern wir im Rahmen der Qoffee Qulture Vereinsarbeit Robustakaffee seit einigen Jahren. Doch wir waren überrascht, dass es an einem Ort in Peru schon seit über 40 Jahren Canephora gibt.
Seit einem in Vergessenheit geratenem Projekt der Regierung Anfang der 1980er – sogar noch bevor der Terrorismus Peru in Chaos versinken ließ – kultivieren Angehörige der Yanesha Ethnie verschiedene Canephora Varietäten versteckt im Urwald. Bei unserem Besuch bestaunten wir auch diese majestätischen Pflanzen, die deutlich älter sind als wir selbst. Mit der Hilfe einer engagierten Holländerin bekam dann das Thema Anfang der 2000er frischen Wind und die Kooperative wurde gegründet. Die Yanesha und die Familie Marin, die die Kooperative leitet, standen mit ihren Ambitionen für Canephora in Peru lange alleine da. Andere Farmer*innen, Kund*innen, Röster*innen und eigentlich alle waren sich einig, dass Canephora eine schlechte Idee war. Erst in den letzten Jahren scheint das Interesse zu steigen, da die Auswirkungen des Klimawandels immer bedrohlicher werden und gleichzeitig die Fine Robusta Nische immer besser exploriert wird. In unseren Gesprächen war sofort klar, dass wir einander Gleichgesinnte getroffen hatten.
Wir erhalten nun von CEPRO Yanesha 3 verschiedene Robusta Lots von verschiedenen Höhenlagen. Ganz unten im Tal liegt die indigene Community San Pedro de Pichanaz, auf mittlerer Höhe ein Microlot der zwei Farmer Adrián und José und den Spitzenreiter bildet das Microlot Ave Fénix von der gleichnamigen Finca der Familie Marin. Es ist uns eine besondere Ehre, euch diese exklusiven Microlots in Europa präsentieren zu dürfen.
Unser Angebot an Arabica Microlots zeigt die Entwicklung unserer bestehenden Partnerschaften. Jimmy Rojas und Finca Cascadas de Cueva haben für uns 3 ausgewählte Kaffeelots kreiert. Wir bekommen von Don Martin, Jimmy’s Vater, und dessen Finca La Piramide einen exotischen Kaffee, der mit verschiedenen Kaffeekombuchas und der lokalen Mamey Zapote Frucht fermentiert wurde. Außerdem hat uns unser langjährige Freund Gover Cueva ein Tipica Lot anaerob fermentiert. Unser Kumpel der Q Grader Morocho hat uns ein weiteres Microlot produziert, dass das Beste naturnaher Kaffeeproduktion hier am Rand des Amazonasbeckens in eine saftige Tasse bringt. Auch Germán Carranza hat uns zwei Kaffees produziert, was uns sehr freut.