Good Karma Coffee röstet köstlichen Kaffee von Gover

Diese Woche hat Good Karma Coffee den ersten Sack unseres importierten Lots von Gover Cueva in heller Röstung geröstet. Das Ergebnis lässt uns ins schwärmen geraten: eine cremig-komplexe Tasse mit Noten von Pflaume, Rose, Kokosmilch und Minz-Toffee.

Wie konnte Gover einen so tollen Kaffee auf nur knapp 1.400m produzieren?

Aproeco Knowledge

Gover arbeitet seit fünf Jahren bei Aproeco und wir sind seit dem Beginn unserer Freundschaft 2016 erstaunt über seine Zielstrebigkeit. Er cuppt alle Kaffees, steuert das Lager, besucht Farmer, begleitet Ladungen zum Hafen und bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Familie eine Kaffeefinca. Hier wendet er das Wissen seiner alltäglichen Arbeit in der Kooperative an.

Deshalb wurde der Ort 2017 gewählt, um mit dem gemeinnützigen Qoffee Qulture e.V. eine hochwertige Aufbereitungsanlage auf der Familienfinca „Cascada de Cuevas“ mitzurealisieren. So kann die Familie zum einen durch bessere Qualität höhere Preise erzielen, zum anderen ereicht das Wissen benachbarte Farmer in ihrer Abgeschiedenheit und kann so einen Gemeinnutzen erzielen.

Permakultur

Im Zentrum von Govers Anbaumethoden steht Biodiversität. Einheimische, diverse Schattenbäume verbessern die Widerstandsfähigkeit des Produktionssystems und die Kaffeequalität. Die bei Vögeln und Insekten beliebten Bäume und Sträucher sind Teil eines Kozeptes der Einbettung von Kaffeepflanzen in ein diverses Ökosystem. Gover pflanzt hierfür endemische Bäume der Lorbeergewächse (Lauraceae), aus denen auch Heiltinkturen, Möbel und Fermentationstanks für Kaffee hergestellt werden. Außerdem verbreitet er gezielt verschiedene Unkräuter zwischen den Kaffeepflanzen, um sie später mit der Machete umzuschlagen. Wenn die Pflanzenreste dann an der Oberfläche verroten, nährt sich der Boden mit komplexer Biomasse für neue Unkräuter und die Kaffeepflanzen.

So kann man sich den Boden wie ein kleines, Energie produzierendes Öko-Kraftwerk vorstellen. Dank einer Armee an Organismen verwandelt sich die verfaulende Schicht von Laub, Früchten, Bioabfällen, Pflanzenresten, Kaffeepergamino, Tierkot etc. in ein leckeres Buffet, das die Kaffeepflanzen über ihre Wurzeln aufnehmen.

Value Chain Gover-nance

Seine roten Tipica-Kirschen hat Gover nach der Ernte zunächst 24h im Kunststoff-Tank anaerob fermentiert. Nach dem Entpulpen fermentierte er die Samen im Zuckerschleim nochmal 48h und wusch sie anschließend, am dritten Tag nach der Ernte. Danach trockneten die Samen 2 Wochen im Trockenhaus bei gleichzeitiger Luftzufuhr von oben und unten (African Beds).

Fertig getrocknet, fuhr Gover die Säcke mit Pergamino Kaffee aus dem Dorf in die Kooperative. Nach der physischen Analyse röstete er  die Bohnen und cuppte sie mit anderen Experten. Ergebnis – Weltklasse! Bei der Handselektion halfen alle mit, auch seine Familie. Er selbst packte den fertigen Rohkaffee in die GrainPros und Jutesäcke und schnürte sie von Hand zu. Zuletzt begleiteten Lukas und Gover die Lkw-Ladung von knapp 9t Aproeco Rohkaffee bis zum Hafen.

Bei seiner vielseitigen Arbeit schafft Gover nicht nur, den Endmarkt zu verstehen. Vielmehr versteht er das komplexe Beziehungsgeflecht von Käufern, Verkäufern, Dienstleistern und anderen Akteuren, die mit ihren Aktivitäten die Wertschöpfungskette beeinflussen. Govers allgegenwärtige Ambitionen und seine Erfahrung geben ihm Macht, Einfluss auf die Produktion seines Kaffees auszuüben. Damit wendet Gover das Prinzip der Value Chain Governance an.

Lecker!

Das Ergebnis seiner Arbeit – der Rohkaffee – ist fantastisch geworden. Dank der feinen Röstskills von Good Karma Coffee können wir jetzt einen ganz besonderen Kaffe genießen und erinnern uns an die vielen Abenteuer mit Good Karma Coffee, Gover und Aproeco, die wir in den letzten Jahren gemeinsam erleben durften. Prost!

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