cumpa im crema Magazin

In der aktuellen Ausgabe des crema Magazin erscheint ein Artikel, den Lukas über die Situation der Kaffeefarmer*innen in Peru geschrieben hat. Mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren ist die „crema“ das größte Kaffeemagazin Europas 🙂 Für den Artikel haben wir Interviews mit befreundeten Expert*innen aus der Kaffeeforschung und -industrie geführt.

Der Blogartikel soll nicht den ganzen Inhalt vorwegnehmen, aber fasst ihn für euch zusammen:

Um zu verstehen, wie auf den Kaffeefarmen im Bergregenwald Entscheidungen in einer Krisensituation wie jetzt getroffen werden, hilft uns ein Blick auf die jüngere Kulturgeschichte Perus. Das Aufeinandertreffen der „Alten Welt“ und der „Neuen Welt“ prägt das Land immer noch stark. Erst in den 1960ern und 1970ern hat der Staat Peru postkoloniale Großgrundbesitzer um eine Fläche größer als Österreich enteignet und das Land an Bauernfamilien übergeben. Aber der neue Staat war korrupt und es ging wild weiter. Zwischen 1980 und 2010 haben Auseinandersetzungen von gleichermaßen grausamen Terrorist*innen und Militär geschätze 70.000 Opfer in Peru gefordert, die meisten von ihnen waren Indigene. Der politische Hintergrund der Terrorist*innen ist mit den Jahren immer mehr wirtschaftlichen Interessen aus illegalen Aktivitäten im Geschäft mit Ländereien und Kokain (ferner Holz, Glod, Erdöl) gewichen. Peru trieb währenddessen liberale Wirtschaftspolitik voran und öffnete sich immer mehr dem internationalen Handel. Dabei wurden gewaltige Regenwaldflächen zerstört, an deren Stelle jetzt Exportprodukte wie Erdöl, Erdgas, Gold, Kaffee, Kakao, Palmöl, Bananen und andere produziert werden. Reich hat’s die wenigsten Peruaner*innen gemacht, auch wenn sich die Bildungsverhältnisse gebessert haben und die Armut etwas gesunken ist. Ein großes Problem bleibt, dass Peru wie viele andere ehemalige Kolonien auch immer noch Spielball internationaler Interessen ist. Hier am Rande des Amazonasgebietes sieht man besonders eindrucksvoll, wie auf dem Planeten der Platz anscheinend langsam knapp wird.

In unseren langjährigen Freundschaften verstehen wir immer mehr, wie die Welt hier in Peru funktioniert und finden Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung auf beiden Seiten des Ozeans. Deshalb gilt auch jetzt in der Krise: Wir machen weiter!

*Vielen Dank für eure Zeit und die interessanten Gespräche an Jimmy Rojas (Aproeco, Kaffeekooperative, Moyobamba), Oscar Gonzales (Sustainable Harvest, Rohkaffeeimport, Lima/Portland) Walter Knauer (Pachamama, Rohkaffeeimport, München), Maria Baca (ICRAF, Agroforstwirtschaft Forschung, Lima) und Hanna Edelmann (BOKU, PhD Programm Rurale Entwicklung und Kaffee, Wien).

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