Unsere vierte virtuelle Reise zu den Ursprüngen von cumpa-Kaffee führt nach Da Lat im südlichen, zentralen Hochland Vietnams. Hier am Mount Lang Biang lebt ein Teil der ethnischen Gruppe der K’Ho, deren Untergruppe, die Lat, namengebend für die Stadt Da Lat ist. Die K’Ho sind eine rund 170.000 Vertreter*innen umfassende ethnische Minderheit in Vietnam. Sie leben in enger Verbindung mit der Natur und wurden vor einigen Jahrhunderten bei Da Lat sesshaft. Viele Facetten der ursprünglichen K’Ho Kultur sind mittlerweile verschwunden, denn die Interessen der K’Ho wurden meist übergangen, ob bei der französischen Kolonialisierung, den christlichen Missionierungen oder bei der Wiedervereinigung Vietnams nach dem Vietnamkrieg. Die K’Ho praktizieren im Gegensatz zur westlichen, patriarchalischen Kultur eine matriarchalische Kultur. Hier haben in den Familien für gewöhnlich die Frauen das Sagen, Kinder tragen den Nachnamen der Mutter. Traditionell wählen junge Frauen ihren Mann aus und kommunizieren ihre Wahl mit ihren Eltern. Der Mann bleibt dann im Dorf der Frau.
Heute steht die Armut der K’Ho im Kontrast zum Reichtum, der Da Lat von einer anderen Seite zeigt. Das ganzjährige Frühlingswetter am Mount Lang Biang lockt Investoren an. Reiche Vietnames*innen fliehen vor der Hitze an der Küste in Da Lats Hotels und Residenzen, Vertreter*innen der Blumen- und Gemüseindustrie füllen die Täler in rasendem Tempo mit Gewächshäusern. Kaffee gibt es in Da Lat erst seit der französischen Besatzung im 19. Jahrhundert. Einige neugierige K’Ho hatten den Besatzer*innen Samen gestohlen und heimlich angefangen, auch Kaffee zu produzieren. Heute ist Da Lat eine der wenigen Gegenden Vietnams, in denen Coffea Arabica produziert wird.
Mit cumpa kooperieren wir in Da Lat mit den kleinen Familienkooperativen Zanya Coffee und K’Ho Coffee, die durch Spezialitätenkaffee selbstbestimmt arbeiten können. Die Produktion von Coffea Arabica ist in Vietnam eine echte Rarität und so wundert es nicht, dass die exklusiven Spezialitätenkaffees bei Röster*innen und Kaffeetrinker*innen super ankommen.