Coffeeorigins während Corona kennenlernen: Teil 3 Monzón

Im dritten Teil unserer virtuellen Corona-Ausflugsreihe zu Ursprüngen von cumpa Kaffee nehmen wir euch mit nach Monzón in Zentralperu.


Die Geschichte des unzugänglichen Monzón-Tales ist ausgesprochen abenteuerlich und beinhaltet echte Weltgeschichte. Sie handelt unter anderem von den Yarowilcas und Cholones die sowohl den Inkas als auch den Spanier*innen widerstanden, von der Suche nach El Dorado, von Amazonenkriegerinnen, von den Narcos und den Kokainkartellen, vom Terror des Leuchtenden Pfades, von der Legende der mit Menschenfett handelnden Pishtacos und von den heilenden Kräften des Chinarindenbaumes.

Die Geografie des Tales hat seit jeher die Geschichte seiner Bewohner*innen bestimmt. Die Berge am östlichen Andenabhang (Yungas) sind in Monzón ganz besonders steil und unzugänglich. Diese natürliche Festungsformation der Berge hat schon immer Menschen Schutz geboten. So lebten hier die Kulturen der Yarowilcas und Cholones die größte Zeit unabhängig und konnten den Inkas widerstehen. Auch die spanischen Militärs und Franziskanermissionen fanden bis zur Unabhängigkeit Perus 1824 kaum Zugang ins Tal.

Eine Pflanze wurde von allen Ethnien in Monzón kultiviert: Der Kokastrauch. Das Kokablatt hatte gleichermaßen spirituelle wie therapeutische Bedeutung. Im Alltag kaute man das Blatt, um bei der täglichen Arbeit in den Höhenlagen gegen Hunger und Kälte anzukommen. Später, im Rauschgiftboom der 1970er, wurde die Produktion intensiviert und führte zu schweren Konflikten. Heute ist das Tal weitestgehend befriedet. Verschiedene Initiativen helfen den Farmer*innen bei der Umstellung auf alternative Landwirtschaft.

Heute genießen die Talbewohner*innen ihren noch jungen Frieden und suchen mit Alternativen zur Koka-Schattenwirtschaft nach Wegen aus der extremen Armut. Kaffee ist eine der Möglichkeiten, die von der Regierung, NGOs und Unternehmen gefördert werden. Aber die niedrigen Weltmarktpreise und die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken schrecken viele Farmer*innen ab.

In Kooperation mit DEVIDA PERÚ und Cooperativa Agraria Cafetalera Divisoria Ltda fördern wir 2020 im zweiten Jahr die Produktion Spezialitätenkaffee im Tal. Wir glauben, dass freundschaftliche Partnerschaft, höhere Preise und eine Wertschätzung für die Menschen und ihre Arbeit den Talbewohner*innen eine positive Entwicklung ermöglichen. Und wir freuen uns, dass wir so mit cumpa ein Teil der unglaublichen Geschichte des Monzón-Tals werden.

PS: Die Pontificia Universidad Católica del Perú stellt unter diesem Link das spanischsprachige Buch“Neblinas Doradas“ von E. Merino über die gründlich recherchierte Geschichte Monzóns zur Verfügung.

[ http://repositorio.pucp.edu.pe/index/handle/123456789/167122?show=full&fbclid=IwAR21sBuYJEgbfGecZlMGdi3P2cQKmcJ-1T3px6-0jMULAqKsOGvCO7v6YV8 ]

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