Über „Behind the Beans“
Seit der Gründung von cumpa haben wir schon viele spannende Persönlichkeiten aus der Kaffeewelt kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Bei „Behind the Beans“ wollen wir euch diese vorstellen und gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen werfen. Für unsere zweite Ausgabe haben wir unseren Freund und Partner Jimmy Rojas interviewt. Anfang Februar hat er sich auf die Reise zu uns gemacht, um den europäischen Markt für Spezialitätenkaffee besser kennen zu lernen.
Was ist dein Verhältnis zu cumpa?
Meine Beziehung zu cumpa ist geschäftlich und vor allen Dingen freundschaftlich und vertrauensvoll. Ich fühle mich persönlich als Teil von cumpa und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich zuerst die Entstehung sehen konnte und cumpa jetzt, nach viel Arbeit, gedeihen und wachsen sehe. Das Schönste von Allem ist, dass sie nicht allein wachsen, sondern mit sich das Wachstum vieler Familien im Kaffeeanbau Perus tragen. Das beinhaltet auch meine Familie und Freund*innen.
Warum hat es dich in die Kaffeeindustrie verschlagen?
Ich bin nicht von allein in die Kaffeeindustrie gegangen. Meine Großeltern und Eltern sind auch Kaffeefarmer*innen. Ich hatte also gewissermaßen das Glück, in die Kaffeeindustrie hinein geboren zu werden. Auch wenn es mir in weiten Teilen meiner Kindheit und Jugend schwerfiel, mein Glück zu erkennen. Deshalb wollte ich aus der Natur in die Stadt fliehen mit der falschen Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden. Dank der Unterstützung meines Vaters und den Möglichkeiten, die mir die Kooperative Aproeco gab (ich trage sie in meinem Herzen), konnte ich feststellen, dass der Kaffee meine Welt ist. Und dass der Ort, von dem wir herkommen für die Industrie sehr wichtig ist, dass erst dieser Ort dazu führt, dass der Markt funktioniert.
Was gefällt dir an der Spezialitätenkaffee-Branche?
Mir gefällt es, dass die Anstrengungen, welche die Kaffeefarmer*innen bei der Kaffeeproduktion vornehmen, von den Konsument*innen wertgeschätzt werden. Und es gefällt mir, dass die jugendlichen Kinder der Kaffeefarmer*innen bemerken, dass der Markt nicht ungerecht mit den Farmer*innen ist, wenn mit Passion gearbeitet wird.
Was willst du mit Kaffee erreichen?
Mein Ziel ist es, mich als Professional zu bilden, mein Kontaktnetzwerk zu vergrößern und bessere kommerzielle Bedingungen für die Produzent*innen zu generieren.
Was bedeutet (Spezialitäten-) Kaffee für dich?
Spezialitätenkaffees sind jene Kaffees, die neben einer exzellenten Qualität in der Tasse auch rückverfolgbar sind, und dadurch das schwächste Glied der Kette schützen: Die Produzent*innen!
Was ist das Verrückteste, das dir im Kaffee-Kontext je passiert ist?
Das Verrückteste, was mir passiert ist, und was ich durch nichts ersetzen würde, ist die ehrliche Dankbarkeit in den Augen der vielen Produzent*innen. Dieses Erlebnis, dass ich für jemanden von Nutzen bin, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird, und dass diese Arbeit den Farmer*innen hilft, Teile ihres Lebens zu verbessern.
Mit welchem Kaffee-Vorurteil möchtest du aufräumen?
Es ist möglich, dass wir als Menschheit beginnen, inmitten von Pandemien zu leben, und dass dadurch wirtschaftliche und soziale Krisen hervorgerufen werden. Das könnte den Konsum von Spezialitätenkaffee senken, wenn Menschen stattdessen konventionelle Kaffees trinken. Die ganze Forschung und Entwicklung der Spezialitätenkaffeebranche könnte verloren gehen.
Auf welches Kaffee-Highlight freust du dich aktuell am meisten?
Ich hoffe, dass die neue Generation der Kaffee-Liebenden die Kaffeefarmer*innen als fundamentale Säule für die Existenz der Industrie wertschätzt.