Frauen im Kaffee fördern

Patriarchale Strukturen sind ein weltweites Problem, das auch die Kaffeeindustrie betrifft. Mit unserer Arbeit möchten wir dazu beitragen, dieses Ungleichgewicht zu verbessern.

Ein zentraler Schritt für uns ist es, den weiblichen Kaffeefarmerinnen eine ebenso starke Präsenz zu geben wie ihren männlichen Kollegen. Durch sorgfältig ausgewählte Microlots einzelner Farmerinnen möchten wir ihre Erfolgsgeschichten hervorheben, die den Leistungen der Männer in nichts nachstehen.

In der Region Son La im Norden Vietnams arbeiten wir eng mit der Detech Kooperative zusammen, die unter der Führung von Frau Ngoc Anh Sprünker steht. Diese Kooperative ist besonders engagiert in der Förderung der lokalen Kaffeefarmerinnen. Ihr Engagement hat uns so beeindruckt, dass wir sie nicht nur geschäftlich unterstützen, sondern auch durch eine Mitgliedschaft bei der International Women in Coffee Alliance (IWCA) Vietnam fördern. Ferner kooperieren wir in Vietnam mit ethnischen Gruppen, die matriarchale und matrilineare Traditionen leben. Wir möchten nicht bewerten, ob diese Traditionen besser oder schlechter sind als die patriarchalen Strukturen, die in Europa verbreitet sind. Es ist jedoch beeindruckend zu erleben, wie anderswo Geschlechterrollen selbstverständlich gelebt werden, die sich von unseren unterscheiden.

In der Demokratischen Republik Kongo arbeiten wir mit einem Kaffee, der speziell von einer Gruppe Frauen auf der Ngula Washing Station produziert wurde. Gerade in dieser Region sind Frauen in vielen Bereichen benachteiligt, sei es im Gesundheitssystem, in der Politik oder bei Arbeitsmöglichkeiten. Dieses exklusive Frauenlot ist ein herausragendes Beispiel für die produktive Energie von Frauen in der Wirtschaft.

Auch in Peru zeigen Frauen, wie gut sie Verantwortung für den Kaffeeanbau übernehmen können. Wir haben bereits positive Erfahrungen mit Microlots von Frauen in Zentral- und Nordperu gemacht. Interessanterweise benennen auch männliche Partner ihre Fincas und Lots nach inspirierenden Frauen der peruanischen Geschichte.

Die Arbeit für mehr geschlechterspezifische Gleichstellung in der Kaffeeindustrie ist komplex. Nicht zuletzt soll auch das gendergerechte Schreiben in unseren deutschen Texten dazu beitragen, die Beteiligung von Frauen in unseren Netzwerken klar zu betonen.